Gegen Sexkauf – für die Einführung des Nordischen Modells.
Sexualität ist Bestandteil der menschlichen Würde. Sie ist unveräußerlich. Das „Ja“ zu Sexualität muss immer frei sein von Zwängen, egal ob diese in Form von Abhängigkeit, Gewalt oder finanzieller Not bestehen. Kein Mensch hat das Recht sich dieses „Ja“ zu erkaufen.
Das Nordische Modell
Wir setzen uns für die Einführung des sogenannten „Nordischen Modells“ ein. Dabei werden Sexkäufer und Zuhälter strafbar gemacht, nicht aber die Prostituierten. Ihnen soll Unterstützung zum Ausstieg zur Verfügung stehen. Mit Aufklärung und Öffentlichkeitsarbeit soll ein gesellschaftliches Umdenken erreicht werden. Dabei besonders gehört werden müssen diejenigen Frauen, die dem menschenverachtenden System der Prostitution entkommen sind und dadurch nicht mehr gezwungen sind, ein beschönigendes Bild der Prostitution aufrecht zu erhalten.
Prostitution führt zu Menschenhandel
Das System Prostitution ist nicht reformierbar, weil die Grundlage der Prostitution in einem tief verwurzelten Frauenhass liegt. Prostitution ist nicht trennbar von Menschenhandel, weil der Menschenhandel tief mit der Prostitution verwoben ist. Die enorme und durch die Legalisierung erheblich gesteigerte Nachfrage nach Prostituierten lässt sich schon lange nicht mehr durch „Freiwillige“ abdecken. Die Legalisierung hat nachweislich zu einer Verstärkung des Menschenhandels geführt. Deutschland ist dadurch zum größten Umschlagspunkt in Europa für Menschenhandel geworden. Vor allem junge Frauen aus Osteuropa und Afrika sind davon betroffen. Die strafrechtliche Verfolgung der Täter ist unzureichend und fruchtlos. Schweden hat 1999 das Nordische Modell und damit ein Sexkaufverbot eingeführt. Die Bestrafung der Freier hat dabei auch das Verhalten von Männern verändert: Immer mehr junge Männer in Schweden halten es für falsch, sich eine Frau zur sexuellen Verfügung zu kaufen. Menschenhandel und Prostitution sind seit der Einführung kontinuierlich zurück gegangen.
Pornographie als gefilmte Prostitution
Pornografie ist ein essenzieller Faktor und Wegbereiter der Prostitution. Auch wenn Männer die allseitige Verfügbarkeit von Frauen nur mittelbar über ein Medium konsumieren, ändert das nichts daran, dass Frauen in der Pornoindustrie als Ware benutzt und real vergewaltigen werden. Pornokonsum macht Sexalität nachweislich gewalttätiger, rücksichtsloser und zwanghafter. Durch die uneingeschränkte Verfügbarkeit im Internet stoßen häufig auch Kinder und Jugendliche auf pornographische Seiten, die ihnen ein völlig falsches Bild von Sex und Sexualität vermitteln. Pornographie muss daher als das anerkannt werden, was es ist: Gefilmte Prostitution und Vergewaltigung. Besonders Heranwachsende müssen vor dieser falschen Wertvermittlung geschützt und über die Hintergründe aufgeklärt werden.