Die Grenzen unseres Wirtschaftssystems
Der Beitrag von Frauen zur Wirtschaft wird systematisch unterschätzt. Frauen erledigen den Großteil der unbezahlten, oft unsichtbaren Arbeit (Reproduktions- und Care-Arbeit) und erhalten dafür nicht einmal gesellschaftliche Wertschätzung. Der gesamte Bereich der unbezahlten Arbeit ist eine wesentliche Stütze unserer Gesellschaft, findet aber keine angemessene Beachtung innerhalb der Wirtschaft und der Wirtschaftswissenschaften. Das wollen wir ändern.
Die Vorstellung eines unbegrenzten Wachstums ist Teil des herrschenden Wirtschaftssystems. Dies führt sowohl in ökonomischen als auch in ökologischen und sozialen Bereichen zu Katastrophen. Die Schere zwischen sehr wohlhabenden und sehr armen Menschen öffnet sich immer weiter. Die mit der globalen Ausbeutung verbundene Verknappung von Ressourcen, Umweltzerstörung und Klimawandel führen zur weiteren Verschlechterung der Lebensumstände vieler Menschen. Besonders betroffen sind Frauen und Kinder im globalen Süden. Das werden wir nicht länger hinnehmen.
Grundlage der feministischen Ökonomie
Feministische Ökonomie schaut aus der Lebensperspektive von Frauen auf wirtschaftliche Vorgänge und analysiert diese. Sie lässt außerdem die Sicht von Frauen und ihre Bedürfnisse in die Wirtschaftswissenschaften einfließen.
Anders als das herrschende Wirtschaftssystem nimmt feministische Ökonomie auch den unbezahlten Teil der Wirtschaft in den Blick: Die feministische Ökonomie versteht Wirtschaften als Einheit zwischen Erwerbs- und Versorgungswirtschaft, d. h. unbezahlte Care-Arbeit und bezahlte Lohnarbeit werden gleichgestellt. Auch die Umwelt und das soziale Leben der Menschen werden mitberücksichtigt.
Ziel der feministischen Ökonomie
Feministische Ökonomie ist kein „Frauenthema“, sondern hat Relevanz für alle gesellschaftlichen Bereiche. Statt Profit für Einige steht in der feministischen Ökonomie das Wohl aller Menschen im Mittelpunkt; statt Konkurrenz wird Kooperation angestrebt. Produziert werden soll nur, was gesellschaftlich notwendig und nützlich ist. Überproduktion soll verhindert und die Ressourcen der Erde geschont werden. Feministische Ökonomie hat das Ziel, die Lebensbedingungen für die große Mehrheit der Menschen zu verbessern.
Weitere Artikel zum Thema
Quotierung – Die wichtigsten Fragen und Antworten
Ein wesentliches Instrument zur Durchsetzung der Chancengleichheit ist die Reduzierung der Männerquote – auch Frauenquote genannt. Natürlich regt sich dagegen Widerstand. Die Argumente sind manchmal bedenkenswert und oft fadenscheinig. Hier unsere Antwort!