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Herzlich Willkommen

bei der Feministischen Partei DIE FRAUEN!

Transhumanismus – Nein Danke!

Was versteht man unter Transhumanismus?

Transhumanismus ist eine Denkrichtung, die die biologischen Grenzen menschlicher Möglichkeiten durch den Einsatz technologischer Verfahren überwinden will. Das Ziel ist, den Menschen durch  Einsatz von Technologie und Pharmakologie zu optimieren – bis hin zur Überwindung der Sterblichkeit. Die Biologie soll unter Kontrolle gebracht werden; dazu gehört auch die Kontrolle über Fortpflanzungsprozesse – und damit die Kontrolle über den weiblichen Körper. 

Spielarten der transhumanistischen Bewegung

Die Spielarten der Transhumanisten (die Vordenker sind ausschließlich Männer) sind sehr breit aufgestellt und werden von verschiedenen Strömungen getragen. Allen gemeinsam ist der Glaube an die Verbesserung der Biologie durch den Einsatz von Technologie:

· Tesla-Chef und Multimilliardär Elon Musk gründete die Firma Neuralink, um mit Sonden im menschlichen Gehirn und deren Vernetzung zu experimentieren – mit dem Ziel, Gehirn-Computer-Schnittstellen zu entwickeln.

· Mit Kryonik-Verfahren sollen Menschen eingefroren und in flüssigem Stickstoff aufbewahrt werden, um ihnen ggfls. ein Weiterleben in der Zukunft zu ermöglichen. Für rund 200.000 Dollar kann man seinen Körper kryokonservieren lassen. Preiswerter ist die «Neurokryokonservierung», bei der nur der Kopf so aufbewahrt wird. 

· Gentechnik soll u.a. dafür eingesetzt werden, die „Qualität“ von Babys zu verbessern.

· Fortpflanzung soll außerhalb des weiblichen Körpers stattfinden.Dazu wird mit Transplantationen von Gebärmüttern in männliche Körper experimentiert; es sollen darüber hinaus auch künstliche Gebärmütter entwickelt werden.

·        Der Transhumanismus unterstützt den Transgender-Aktivismus mit der Idee, dass das biologische Geschlecht durch technologische und pharmakologische Eingriffe geändert werden kann. 

Technologie für Fortpflanzung und Wechsel der Geschlechtsidentität

Die Ideen des Transhumanismus treibt auch die Debatten um die Fortpflanzungsmedizin: Leihmutterschaft und andere Fortpflanzungsmedizinische Verfahren erweitern die Kontrolle über den Fortpflanzungsprozess durch den Einsatz von Technologie – und damit die Kontrolle über den weiblichen Körper und deren Funktionen. Im Mittelpunkt steht die Erfüllung individueller Wünsche von gut situierten Menschen.

Welche politische Ausrichtung steckt hinter Transhumanismus?

Manche Transhumanisten sehen sich als politisch links, doch mehrere einflussreiche Protagonisten sind rechtslastige Milliardäre, die Donald Trump unterstützen. Beide Seiten teilen die Ideologie des radikal freien – entfesselten – Marktes ohne staatliche Regulierungen und stellen individuelle Freiheit über gemeinschaftliche Verantwortung. Traditionelle politische Institutionen werden als hemmend für den Markt und die individuelle Freiheit angesehen. Der Techno-Milliardär Peter Thiel hält Demokratie als Regierungsform für veraltet und plädiert dafür, die staatliche Verantwortung einer neuen Intellektuellen- und Techno-Elite zu übertragen.

Gemeinwohl und gesellschaftliche Verantwortung statt Technokratie

Wir halten es für extrem gefährlich, staatliche Institutionen durch einen freien Markt von technokratischen Akteuren zu ersetzen. Der Zugriff aus der Techno-Elite auf unser politisches System – z.B. durch Elon Musk – wird von autoritären Rechten in Europa und Deutschland begrüßt. Dabei sollten uns die Vorgänge in den USA warnen. Sie wirken unseren Vorstellungen einer feministisch geprägten Gesellschaft diametral entgegen: Wir wollen eine Gesellschaft, die von gegenseitiger Fürsorge und Verantwortung getragen wird; wir wollen starke Institutionen, die dafür sorgen, dass das Gemeinwohl und der Schutz unserer Lebensgrundlagen im Mittelpunkt der Politik stehen und dass patriarchale Gewalt abgeschafft wird.

Das von der Transhumanistenbewegung geförderte und – gegen massive Proteste aus der Frauenbewegung – eingeführte sogenannte Selbstbestimmungsgesetz ist ein Beispiel, wie Frauenrechte untergraben und gefährdet werden. Transhumanismus und seine Akteure sind eine Gefahr für Demokratie und Gesellschaft.

Stellungnahme zum Self-ID-Gesetz

Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und das Bundesministerium der Justiz haben ein „Gesetz über die Selbstbestimmung in Bezug auf den Geschlechtseintrag (SBGG)“ erstellt. Entschieden wurde über diesen Entwurf, der auch Self-ID-Gesetz bezeichnet wird, noch nicht (Stand Anfang 2024).

Gegen die Diskriminierung von LGBT
Die Feministische Partei DIE FRAUEN setzt sich für die Überwindung von Geschlechterstereotypen ein. Unser Ziel ist eine feministische Gesellschaft ohne Diskriminierung aufgrund des Geschlechts oder der sexuellen Orientierung. Jede Person sollte, unabhängig von ihrem biologischen Geschlecht („sex“) oder der damit zugewiesenen Geschlechterrolle („gender“) leben, sich wohlfühlen und alle gesellschaftlichen Möglichkeiten haben.

Änderung des bisherigen Transsexuellengesetzes
Das bisherige Transsexuellengesetz bedarf dringend einer Überarbeitung. So wurde es auch vom Bundesverfassungsgericht festgelegt.

Menschen, die eine Dysphorie im Hinblick auf ihre angeborenen Geschlechtsmerkmale aufweisen, dürfen keinen entwürdigenden Verfahren ausgesetzt werden. Sie sollen Anspruch auf Beratung erhalten, die sich an ihren Bedürfnissen orientiert, und die gewünschte Unterstützung und Hilfe erhalten. Dahingehend muss das Gesetz geändert werden.

Keine Änderung des Personenstandrechts
Eine Änderung des Personenstandsrechtes, wie es im geplanten Selbstbestimmungsgesetz vorgesehen ist, lehnen wir hingegen ab. Denn: Die Bedürfnisse von trans- und intersexuellen Menschen werden in diesem Gesetz nicht oder nicht ausreichend berücksichtigt.

Auch Transfrauen und -Männer sprechen sich gegen die geplante Änderung des Personenstandsgesetzes aus. Hier ein Zitat von einem Transmann: „Ich bin gegen das Selbstbestimmungsgesetz, weil der Verzicht auf jeglichen Nachweis, ob jemand trans oder inter ist, kein Vertrauen in die Ergebnisse des Gesetzes schafft. Für Transpersonen beschädigt das die bisher vorhandene Akzeptanz in weiten Teilen der Bevölkerung.“

Rechtliche Bedenken
Juristinnen äußern zudem rechtliche Bedenken: So führt die Abschaffung des Begriffs „biologisches Geschlecht“ zu Rechtsunsicherheiten und -Widersprüchen.
Laut Grundgesetz sind „Männer und Frauen gleichberechtigt“. Dabei wird von einem biologischen Geschlecht ausgegangen.

Das Selbstbestimmungsgesetz sieht eine Beliebigkeit bei der Geschlechtszuordnung vor. Dies kann bewirken, dass eine Unterdrückung aufgrund des Geschlechts nicht mehr festgestellt werden kann und folglich nicht mehr anerkannt wird. Somit drohen negative Folgen für die Unterstützung von Frauen und Mädchen, der Finanzierung von diesbezüglichen Projekten sowie der Gleichstellungsarbeit.

Weitere Bedenken sind z.B: Eingriff in das Elternrecht, Missbrauchsmöglichkeiten, fehlender Schutz von Kindern und Jugendlichen

Zusammenfassend
Es ist ein gesellschaftlicher Wandel nötig, um stereotype Geschlechterrollen aufzubrechen. Dafür stehen wir ein. Das Self-ID-Gesetz halten wir diesbezüglich für ungeeignet und sprechen uns für eine Überarbeitung des bestehenden Transsexuellengesetzes aus.

Uns ist bewusst, dass es zu dem Thema unterschiedliche Meinungen gibt. Wir möchten mit anderen Feministinnen konstruktiv darüber diskutieren und uns in unserer Vielseitigkeit respektieren.

Nein zum sogenannten Selbstbestimmungsgesetz (Self-ID)

Pressemitteilung 2.8.2022

Die Feministische Partei DIE FRAUEN lehnt die von den Grünen und der FDP eingebrachten Gesetzesentwürfe zur Selbstidentifikation – das sogenannte Selbstbestimmungsgesetz – („Self-ID“) ab. 

Self-ID ist in keiner Weise geeignet, die Diskriminierung von Individuen zu beenden, die unter der Geschlechterrolle („gender“) leiden, die ihnen auf Grund ihres angeborenen biologischen Geschlechts („sex“) zugewiesen wurde. Dazu wäre ein gesellschaftlicher Wandel nötig. Statt dessen werden die angestrebten Gesetzesänderungen Tür und Tor für neue Diskriminierungen von Frauen öffnen.

In erster Linie dient das geplante Self-Id dazu, die Profitinteressen von Kliniken und der Pharma-industrie zu befördern. Deren Lobby versucht Menschen einzureden, ihr Leiden unter den herkömmlichen gesellschaftlichen Geschlechterrollenzwängen könnte durch einen scheinbar problemlosen Wandel des biologischen Geschlechts beseitigt werden.

Tatsächlich kann das angeborene Geschlecht nicht geändert werden. Teure, schmerzhafte, riskante und nicht rückgängig zu machende Operationen mit häufigen Komplikationen, starken lebenslangen Nebenwirkungen wie Unfruchtbarkeit und teilweisem oder vollständigem Verlust der sexuellen Empfindsamkeit sowie erhöhten Krebs- und Thromboserisiken, schaffen lediglich eine optische Annäherung an das gewünschte neue Geschlecht; dieser Schein kann nur durch die lebenslange Gabe von Hormonen und Folgeoperationen einigermaßen aufrecht erhalten werden.

Die Behauptung, eine sogenannte Geschlechtsangleichung würde die Diskriminierung unangepasster Individuen beenden, ist falsch. Die herkömmlichen Geschlechterrollen bleiben unangetastet. Sie werden zementiert. Statt – wie bisher von der Frauenbewegung gefordert – auf die Überwindung von Geschlechterstereotypen hinzuarbeiten, werden die Individuen diesen Geschlechterrollen (im Wortsinn) angepasst. Der Druck zur Normierung steigt dadurch immer stärker und produziert damit eine immer größer werdende Zahl an Menschen, die sich falsch fühlen.

Erneut werden dabei Frauen und ihre Unterdrückung auf Grund ihres angeborenen biologischen Geschlechtes unsichtbar gemacht; erneut werden sie und ihre Bedürfnisse männlichen Interessen untergeordnet. Zugänge zu männlichen Privilegien, die die Frauenbewegung dem Patriarchat abgetrotzt hat, werden rückgängig gemacht. 

Die schwer erkämpften Frauenräume sollen von Männern, die sich zu Frauen erklären, eingenommen werden können. Frauenhäuser sind seit ihrer Einrichtung hoffnungslos unterfinanziert und werden sich dem Eindringen von als Frauen deklarierten Männer beugen müssen, wollen sie ihre Finanzierung durch patriarchale Institutionen (z.B. Parlamente, Stiftungen) nicht gänzlich verlieren.

Die Feministische Partei DIE FRAUEN setzt sich ein für die Überwindung von Geschlechtsrollen–zwängen. Alle Individuen benötigen ein gesellschaftliches Klima, in dem sie sich ausdrücken und wohlfühlen können, und in dem sie – so wie sie sind – akzeptiert und respektiert werden. Dazu benötigen sie keine gewaltsame medizinische Anpassung an einen Rollenstereotyp und keine Umdeklaration in ein anderes Geschlecht sondern die glaubhafte Bestärkung darin, dass sie in ihrem eigenen Geschlecht nicht falsch sind. Eine medizinisch ausgeführte sogenannte Geschlechtsanpassung sollte ausschließlich bei nachgewiesener Geschlechtsdysphorie nach dem 21. Lebensjahr ermöglicht werden.