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30 JAHRE

Kampf für Frauenbefreiung

„Na endlich!“

Zum Jubiläum 30 Jahre Feministische Partei DIE FRAUEN 

„Na endlich!“ So begann Luise Pusch ihre Rede zur Gründung der Feministischen Partei DIE FRAUEN am 10. Juni 1995 in Kassel. Vorausgegangen war der Frauenstreiktag am 8. März 1994, an dem ca. 1 Millionen Frauen in vielen Regionen des Landes teilgenommen hatten. Die Organisatorinnen wollten die für den Streiktag aufgebauten Strukturen erhalten und politisch effektiver gestalten.

Eine der Hauptinitiatorinnen der Parteigründung war die Politikerin Jutta Oesterle-Schwerin. Sie wurde mit weiteren 6 Frauen in die erste Bundessprecherinnenrunde der Feministischen Partei DIE FRAUEN gewählt. 

In ihrer Rede zum 1. Geburtstag der Partei 1996 sagte sie: „Dieses Land braucht eine Feministische Partei, um dem unmenschlichen, lebensfeindlichen Kapitalismus mit Klugheit, Vernunft, Verantwortungsbewusstsein und der Lebenserfahrung von Frauen zu begegnen. …  Feministische Sichtweisen sind ungeheuer vernünftig und sachbezogen. Machbarkeitsideologien und Größenwahn sind Feministinnen ebenso fremd wie das Führen jeglicher Kriege.“

„Gerade weil Frauen die Betrogenen sind in diesem System und weil sie das im Grunde auch wissen, gerade deswegen haben sie die Chance, eine einflußreiche Kraft in dieser Republik zu werden. Das setzt voraus, daß Frauen sich organisieren und artikulieren, wofür die Feministische Partei DIE FRAUEN den Raum und die Chance bietet.“

Wahlerfolge

1997 nahm die Feministische Partei zum ersten Mal an einer Wahl teil: Die Kreisverbände Darmstadt und Frankfurt am Main erzielten dabei 1,9% und 0,7% der Stimmen. Barbara Obermüller war für die Feministische Partei DIE FRAUEN von 2001 bis 2011 Stadträtin in Darmstadt – als erste Abgeordnete der Feministischen Partei DIE FRAUEN in einem Parlament.  Sie erklärte sie, dass die Stimmung bei der Parteigründung 1995 in Kassel euphorisch gewesen sei. „Ich wäre in keine andere Partei eingetreten – aber in die!“ – so sagte sie der Zeitschrift Mathilde in einem Interview. 

2024 erhielt Barbara Obermüller die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland.

2004 erreichte die Feministische Partei bei der Europawahl 0,6% der Stimmen und erhielt 5 Jahre lang staatliche Parteienfinanzierung. 

Vielen aktiven Mitfrauen verdanken wir, dass die Feministische Partei DIE FRAUEN bis heute existiert – im Gegensatz zu den mindestens 19 anderen Frauenparteien, die es – laut Waltraud Pomper, Mitfrau der ersten Stunde und langjährige Bundessprecherin – seit 1945 in Deutschland gegeben hat.

Internationale Vernetzung

2010 fand die erste Europäische Konferenz der Feministischen Parteien in Valencia (Spanien) statt. Die Initiativa Feminista aus Spanien, die Partia Kobiet aus Polen und die Feministiskt inititativ aus Schweden gründeten mit der Feministischen Partei DIE FRAUEN einen Koordinationsrat der Feministischen Parteien Europas. 

Später kamen noch weitere Feministische Parteien und Organisationen dazu und formierten die Dachorganisation FUN (Feminist United Network) Europe.

Quellen

Mathilde 2 | 2024

Redekonzept Luise Pusch 10.6.1995 (Unterlagen der Feministischen Partei DIE FRAUEN)

Redekonzept Jutta Oesterle-Schwerin 15.6.1996 (Unterlagen der Feministische Partei DIE FRAUEN)

Ein starker Feminismus ist wichtiger denn je!

Wir sind bestürzt über den Rechtsruck, der sich in den letzten Wahlen niedergeschlagen hat. Bei der Europawahl und bei den letzten Landtagswahlen hat die AfD, die in Teilen gesichert rechtsextrem ist, an Stimmen zugelegt. Auch das BSW hat zweistellige Werte erzielt. Offensichtlich erreichen die „etablierten“ Parteien viele Wähler:innen nicht mehr. Die Gründe dafür sind sicher vielfältig. 

Wir von der feministischen Partei DIE FRAUEN finden es sehr gefährlich, dass rechtsradikale Positionen immer mehr an Akzeptanz gewinnen. Wohin das führt, zeigt sich auf erschreckende Weise auch bei dem Wahlergebnis in den USA. Themen wie Klimaschutz, Friedenspolitik, Feminismus – um nur einige zu nennen – scheinen hingegen an Bedeutung zu verlieren.

Wir fragen uns: Was können Feministinnen dem entgegensetzen?

Wir werden uns weiter intensiv damit befassen, wie sich Feministinnen besser organisieren können, um nicht rechten Angstmachern auf den Leim zu gehen, sondern sich gemeinsam positionieren zu können – jenseits von Rassismus, Kriegslogik und gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit. Ein starker Feminismus ist die Zukunft!

Wir freuen uns auf euer Mitmachen, auf eure Kommentare, Anregungen, Meinungen! Wenn ihr euch beteiligen möchtet, meldet euch unter: feminismusaktiv@feministischepartei.de

Liebe FeministInnen, liebe UnterstützerInnen

vielen, vielen Dank an alle, die uns dabei unterstützt haben, bei der Wahl zu dem europäischen Parlament im Juni 2024 zugelassen zu werden! Leider haben wir dieses Ziel verfehlt, da es uns nicht gelungen ist, die nötige Anzahl an Unterstützungsunterschriften zu sammeln. Wir werden also nicht bei der Europawahl antreten können.

Es hat uns sehr motiviert und gefreut, dass auch Frauen außerhalb der Partei für uns Unterschriften gesammelt und uns anderweitig unterstützt haben!  Denn nach wie vor halten wir einen starken Feminismus und eine feministische Partei für sehr wichtig. Auch zukünftig werden wir daher versuchen, an Wahlen teilzunehmen.

Wir freuen uns über Kommentare und Rückmeldungen an folgende E-Mail-Adresse: bag_eu-wahl2024@feministischepartei.de