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30 JAHRE

Kampf für Frauenbefreiung

„Na endlich!“

Zum Jubiläum 30 Jahre Feministische Partei DIE FRAUEN 

„Na endlich!“ So begann Luise Pusch ihre Rede zur Gründung der Feministischen Partei DIE FRAUEN am 10. Juni 1995 in Kassel. Vorausgegangen war der Frauenstreiktag am 8. März 1994, an dem ca. 1 Millionen Frauen in vielen Regionen des Landes teilgenommen hatten. Die Organisatorinnen wollten die für den Streiktag aufgebauten Strukturen erhalten und politisch effektiver gestalten.

Eine der Hauptinitiatorinnen der Parteigründung war die Politikerin Jutta Oesterle-Schwerin. Sie wurde mit weiteren 6 Frauen in die erste Bundessprecherinnenrunde der Feministischen Partei DIE FRAUEN gewählt. 

In ihrer Rede zum 1. Geburtstag der Partei 1996 sagte sie: „Dieses Land braucht eine Feministische Partei, um dem unmenschlichen, lebensfeindlichen Kapitalismus mit Klugheit, Vernunft, Verantwortungsbewusstsein und der Lebenserfahrung von Frauen zu begegnen. …  Feministische Sichtweisen sind ungeheuer vernünftig und sachbezogen. Machbarkeitsideologien und Größenwahn sind Feministinnen ebenso fremd wie das Führen jeglicher Kriege.“

„Gerade weil Frauen die Betrogenen sind in diesem System und weil sie das im Grunde auch wissen, gerade deswegen haben sie die Chance, eine einflußreiche Kraft in dieser Republik zu werden. Das setzt voraus, daß Frauen sich organisieren und artikulieren, wofür die Feministische Partei DIE FRAUEN den Raum und die Chance bietet.“

Wahlerfolge

1997 nahm die Feministische Partei zum ersten Mal an einer Wahl teil: Die Kreisverbände Darmstadt und Frankfurt am Main erzielten dabei 1,9% und 0,7% der Stimmen. Barbara Obermüller war für die Feministische Partei DIE FRAUEN von 2001 bis 2011 Stadträtin in Darmstadt – als erste Abgeordnete der Feministischen Partei DIE FRAUEN in einem Parlament.  Sie erklärte sie, dass die Stimmung bei der Parteigründung 1995 in Kassel euphorisch gewesen sei. „Ich wäre in keine andere Partei eingetreten – aber in die!“ – so sagte sie der Zeitschrift Mathilde in einem Interview. 

2024 erhielt Barbara Obermüller die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland.

2004 erreichte die Feministische Partei bei der Europawahl 0,6% der Stimmen und erhielt 5 Jahre lang staatliche Parteienfinanzierung. 

Vielen aktiven Mitfrauen verdanken wir, dass die Feministische Partei DIE FRAUEN bis heute existiert – im Gegensatz zu den mindestens 19 anderen Frauenparteien, die es – laut Waltraud Pomper, Mitfrau der ersten Stunde und langjährige Bundessprecherin – seit 1945 in Deutschland gegeben hat.

Internationale Vernetzung

2010 fand die erste Europäische Konferenz der Feministischen Parteien in Valencia (Spanien) statt. Die Initiativa Feminista aus Spanien, die Partia Kobiet aus Polen und die Feministiskt inititativ aus Schweden gründeten mit der Feministischen Partei DIE FRAUEN einen Koordinationsrat der Feministischen Parteien Europas. 

Später kamen noch weitere Feministische Parteien und Organisationen dazu und formierten die Dachorganisation FUN (Feminist United Network) Europe.

Quellen

Mathilde 2 | 2024

Redekonzept Luise Pusch 10.6.1995 (Unterlagen der Feministischen Partei DIE FRAUEN)

Redekonzept Jutta Oesterle-Schwerin 15.6.1996 (Unterlagen der Feministische Partei DIE FRAUEN)

Jede Stimme zählt!

Kurz vor der Bundestagswahl verschärft sich der Ton im Parlament. Die Sorge vor einem weiteren Rechtsruck wächst – und davor, dass die Union nach der Wahl mit der AfD zusammenarbeitet.

Es kam es zu einem Tabubruch

Am 29. Januar 2025 wurde im Deutschen Bundestag erstmals ein Antrag mit Hilfe der AfD beschlossen. Den Antrag zur Verschärfung der Migrationspolitik hat die CDU/CSU in den Bundestag eingereicht. Auch Mitglieder der FDP und des BSW (Fraktionslose) haben dafür gestimmt. Der Kanzlerkandidat der CDU, Friedrich Merz, hat die Unterstützung der AfD billigend in Kauf genommen, und er versichert, dass er erneut so handeln würde. Dies ist eine Zäsur für unsere Demokratie!

Am 31.01.2025 hat die CDU/CSU versucht, ein sogenanntes Zustrombegrenzungsgesetz zu verabschieden und wieder die Stimmen der AfD-Fraktion in Kauf genommen. Dieser Entwurf wurde von einer knappen Mehrheit im Bundestag abgelehnt.

Rechtsextreme lassen sich nicht durch rechtsextreme Politik bekämpfen

Es ist schon viel darüber geschrieben worden, dass Merz sein eigenes Wort gebrochen hat und an der Brandmauer zur AfD zündelt. Das ist sehr gefährlich! Am 29.1. wurde das Abstimmungsergebnis von der in Teilen rechtsextremen und faschistischen AfD gefeiert. Und das, obwohl nur wenige Stunden vorher der Opfer des Holocausts gedacht wurde.

Wir von der Feministischen Partei DIE FRAUEN kritisieren eine Politik, die sich an rechtsextremen Forderungen orientiert und glaubt, Rechtsextreme lassen sich so bekämpfen.

Wir kritisieren alle, die falsche Lösungen propagieren. Komplexe, reale Probleme lassen sich nicht mit einfachen Lösungen beheben! Der zunehmende Rechtsextremismus lässt sich nur durch eine demokratische und soziale Politik aufhalten.

Es gibt viele drängende Themen!

Wir von der Feministischen Partei DIE FRAUEN begrüßen es sehr, dass es Politiker:innen gibt, die im Wahlkampf auf andere Themen setzen wie:

  • Einsatz für eine zukunftstaugliche Wirtschaft 
  • Eine Verkehrspolitik, die gerechte Mobilität gewährleistet und die Klimavorgaben einhält
  • Soziale Gerechtigkeit
  • Bezahlbaren Wohnraum
  • Integration von Geflüchteten

um nur einige zu nennen.

Uns Feministinnen liegen außerdem folgende Themen am Herzen:

  • Abschaffung des Ehegattensplittings
  • Unterstützung für Alleinsorgende
  • Vollständige Umsetzung der Istanbulkonvention (Frauenhausplätze, Gewalt-Prävention)
  • Feminizid-Erfassung, -Verfolgung, -Bestrafung, -Prävention
  • Streichung des § 218 StGB

Ein starker Feminismus ist wichtiger denn je!

„Frauen werbt und wählt,

jede Stimme zählt,

jede Stimme wiegt,

Frauenwille siegt“.

Dieser Wahlslogan von Elly Heuss-Knapp zur Wahl am 19. Januar 1919, der ersten Wahl, bei der Frauen in Deutschland wahlberechtigt waren, ist hochaktuell. Wir Feministinnen können bei der kommenden Bundestagswahl mit unserer Stimme ein Zeichen setzen.

Das machen auch all die Hunderttausenden von Menschen, die auf der Straße demonstrieren, um ihrer Angst vor Faschismus und Rechtsextremismus Ausdruck zu verleihen.

Wir unterstützen die viel gerufene Parole: Alle zusammen gegen den Faschismus!

Das Recht auf Asyl muss bleiben!

Nein zu Militarisierung und Krieg!

Transhumanismus – Nein Danke!

Was versteht man unter Transhumanismus?

Transhumanismus ist eine Denkrichtung, die die biologischen Grenzen menschlicher Möglichkeiten durch den Einsatz technologischer Verfahren überwinden will. Das Ziel ist, den Menschen durch  Einsatz von Technologie und Pharmakologie zu optimieren – bis hin zur Überwindung der Sterblichkeit. Die Biologie soll unter Kontrolle gebracht werden; dazu gehört auch die Kontrolle über Fortpflanzungsprozesse – und damit die Kontrolle über den weiblichen Körper. 

Spielarten der transhumanistischen Bewegung

Die Spielarten der Transhumanisten (die Vordenker sind ausschließlich Männer) sind sehr breit aufgestellt und werden von verschiedenen Strömungen getragen. Allen gemeinsam ist der Glaube an die Verbesserung der Biologie durch den Einsatz von Technologie:

· Tesla-Chef und Multimilliardär Elon Musk gründete die Firma Neuralink, um mit Sonden im menschlichen Gehirn und deren Vernetzung zu experimentieren – mit dem Ziel, Gehirn-Computer-Schnittstellen zu entwickeln.

· Mit Kryonik-Verfahren sollen Menschen eingefroren und in flüssigem Stickstoff aufbewahrt werden, um ihnen ggfls. ein Weiterleben in der Zukunft zu ermöglichen. Für rund 200.000 Dollar kann man seinen Körper kryokonservieren lassen. Preiswerter ist die «Neurokryokonservierung», bei der nur der Kopf so aufbewahrt wird. 

· Gentechnik soll u.a. dafür eingesetzt werden, die „Qualität“ von Babys zu verbessern.

· Fortpflanzung soll außerhalb des weiblichen Körpers stattfinden.Dazu wird mit Transplantationen von Gebärmüttern in männliche Körper experimentiert; es sollen darüber hinaus auch künstliche Gebärmütter entwickelt werden.

·        Der Transhumanismus unterstützt den Transgender-Aktivismus mit der Idee, dass das biologische Geschlecht durch technologische und pharmakologische Eingriffe geändert werden kann. 

Technologie für Fortpflanzung und Wechsel der Geschlechtsidentität

Die Ideen des Transhumanismus treibt auch die Debatten um die Fortpflanzungsmedizin: Leihmutterschaft und andere Fortpflanzungsmedizinische Verfahren erweitern die Kontrolle über den Fortpflanzungsprozess durch den Einsatz von Technologie – und damit die Kontrolle über den weiblichen Körper und deren Funktionen. Im Mittelpunkt steht die Erfüllung individueller Wünsche von gut situierten Menschen.

Welche politische Ausrichtung steckt hinter Transhumanismus?

Manche Transhumanisten sehen sich als politisch links, doch mehrere einflussreiche Protagonisten sind rechtslastige Milliardäre, die Donald Trump unterstützen. Beide Seiten teilen die Ideologie des radikal freien – entfesselten – Marktes ohne staatliche Regulierungen und stellen individuelle Freiheit über gemeinschaftliche Verantwortung. Traditionelle politische Institutionen werden als hemmend für den Markt und die individuelle Freiheit angesehen. Der Techno-Milliardär Peter Thiel hält Demokratie als Regierungsform für veraltet und plädiert dafür, die staatliche Verantwortung einer neuen Intellektuellen- und Techno-Elite zu übertragen.

Gemeinwohl und gesellschaftliche Verantwortung statt Technokratie

Wir halten es für extrem gefährlich, staatliche Institutionen durch einen freien Markt von technokratischen Akteuren zu ersetzen. Der Zugriff aus der Techno-Elite auf unser politisches System – z.B. durch Elon Musk – wird von autoritären Rechten in Europa und Deutschland begrüßt. Dabei sollten uns die Vorgänge in den USA warnen. Sie wirken unseren Vorstellungen einer feministisch geprägten Gesellschaft diametral entgegen: Wir wollen eine Gesellschaft, die von gegenseitiger Fürsorge und Verantwortung getragen wird; wir wollen starke Institutionen, die dafür sorgen, dass das Gemeinwohl und der Schutz unserer Lebensgrundlagen im Mittelpunkt der Politik stehen und dass patriarchale Gewalt abgeschafft wird.

Das von der Transhumanistenbewegung geförderte und – gegen massive Proteste aus der Frauenbewegung – eingeführte sogenannte Selbstbestimmungsgesetz ist ein Beispiel, wie Frauenrechte untergraben und gefährdet werden. Transhumanismus und seine Akteure sind eine Gefahr für Demokratie und Gesellschaft.

Menschen schützen statt Grenzen schließen

Seit dem extremistischen Anschlag in Solingen im August 2024, bei dem mehrere Menschen brutal ermordet worden sind, wird von Politiker:innen eine weitere Verschärfung des Asylrechts, verstärkte Abschiebung, Schließung der Grenzen usw. diskutiert. Die Asyldebatte wurde zu einem vorherrschenden Thema in den Medien.

Geflüchtete an den Grenzen abzuweisen ist unmenschlich

Aus Sicht der Feministische Partei DIE FRAUEN ist die Asylpolitik eine Frage der Menschlichkeit. Auf Abschottung und Abschreckung zu setzen, ist populistisch und unmenschlich. Geflüchtete an den Grenzen abzuweisen, widerspricht zudem den Genfer Flüchtlingskonventionen und dem Europäischen Recht. So hat z.B. jede asylsuchende Person in Deutschland Anspruch auf die individuelle Prüfung ihres/seines Antrags. Ohne diese Prüfung darf er/sie nicht zurückgewiesen werden.

Fluchtgründe anerkennen

Fluchtgründe sind vielfältig. Wer vor Krieg, Gewalt, Hunger, Unterdrückung oder Umweltzerstörung flüchtet, verdient unsere Unterstützung und Solidarität.

Krieg und Gewalt: Die erschütternde Realität

Krieg und bewaffnete Konflikte sind die häufigsten Gründe für Flucht. Der Schrecken von Bombenangriffen, die Gefahr durch bewaffnete Gruppen und die Zerstörung von Lebensgrundlagen zwingen Millionen von Menschen zur Flucht.

Hunger und Armut: Die Folgen von Ausbeutung

Hunger und Armut treiben Menschen ebenfalls in die Flucht. Die ungerechte Verteilung von Ressourcen, die Ausbeutung von Ländern und die daraus resultierenden Armutsfallen sind die Ursache für diese humanitäre Katastrophe.

Klimawandel: Die Flucht vor der Katastrophe

Der Klimawandel hat immense Auswirkungen auf die Lebensbedingungen vieler Menschen. Dürren, Überschwemmungen und andere Naturkatastrophen zwingen Menschen zur Flucht aus ihren Heimatregionen. Die Folgen des Klimawandels, die wir zum Teil selbst verursacht haben, zwingen Millionen von Menschen, ihre Heimat zu verlassen.

Unterdrückung aufgrund des Geschlechts oder der sexuellen Orientierung

In vielen Ländern werden Frauen aufgrund ihres Geschlechts und Menschen aufgrund ihrer sexuellen Orientierung verfolgt. Besonders in Afghanistan werden durch das Taliban-Regime Frauen systematisch unterdrückt. Der Europäische Gerichtshof (EuGH) hat am 04. Oktober 2024 endlich ein wichtiges Urteil für den Schutz von Frauen aus Afghanistan gefällt und die systematische Unterdrückung von Frauen als Verfolgung eingestuft. Es reiche aus, das Geschlecht und die Staatsangehörigkeit zu überprüfen, um Frauen aus Afghanistan Flüchtlingsschutz zu gewähren.

Integration und Verständigung statt Abschiebung

Die Integration von Geflüchteten in die deutsche Gesellschaft sehen wir als wesentlichen Bestandteil einer gelungenen Asylpolitik. Daher sollte alles für die Verständigung zwischen der Bevölkerung und den Neu-Ankömmlingen getan werden. Einerseits gilt es, die Werte des Grundgesetzes und die sich daraus ergebenden Regeln eindringlich zu vermitteln. Andererseits müssen z.B. ausländische Berufsabschlüsse anerkannt und Lohnarbeit schnellstens ermöglicht werden.

Paradoxe Migrationspolitik

Als ein Land mit alternder Gesellschaft ist Deutschland auf Zuwanderung angewiesen. Deutsche Politiker:innen suchen im Ausland z.B. händeringend nach Menschen, die sie als Pflegefachkräfte nach Deutschland holen wollen. Gleichzeitig werden ausbildungswillige, bzw. ausgebildete Fachkräfte in ihre Herkunftsländer abgeschoben. Diese kostspielige Absurdität können die meisten Bürger:innen nicht nachvollziehen. Auch wir finden dieses Vorgehen schädlich für unsere gesellschaftlichen Herausforderungen.

Wir lehnen das aktive Abwerben von ausgebildeten Pflegekräften aus dem globalen Süden ab, weil diese dort mindestens genauso nötig gebraucht werden wie in Deutschland. Stattdessen sollen Menschen, die sich in Deutschland für Fürsorgeberufe entscheiden, unabhängig von ihrer Herkunft besondere Wertschätzung erfahren. 

Asyldebatte schürt Ängste und nutzt der AFD

Die Debatte um die Asylpolitik ist oft emotional aufgeladen und von populistischen Parolen geprägt. Dabei werden Fakten oft verdreht oder ignoriert.

Zwei Beispiele:

  1. Zwischen Januar und September 2024 wurden in Deutschland 195.095 Asylanträge gestellt, davon 179.212 Erstanträge (ohne ukrainische Geflüchtete die seit Ende Februar 2022 eingereist sind). Das sind rund 22 Prozent weniger Asylanträge als im gleichen Zeitraum 2023 (die Erstanträge sind um rund 23 Prozent zurückgegangen). Im Vergleich zu 2015-2016 bleibt die Zahl der Asylanträge gering.
  2. Rund 58 Prozent der rund 117,3 Millionen Menschen, die weltweit auf der Flucht sind, konnten außerdem das eigene Land nach Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR nicht verlassen (Stand: 31.12.2023). Sie werden als sogenannte Internally Displaced People (Binnenflüchtlinge) gezählt. Die meisten Geflüchteten, die Schutz im Ausland finden, bleiben zudem in der Nähe ihrer Heimat.

Rechtsextreme und Terroristen haben ein gemeinsames Ziel: Die Gesellschaft zu spalten, indem sie Angst und Schrecken verbreiten und als Lösungen den Abbau von Demokratie und Grundrechten proklamieren. Diese Strategie nützt besonders der in Teilen rechtsextremen AFD.  Es werden Ängste und Hass gegen Flüchtlinge, die Angst vor Überfremdung und Kriminalität geschürt und die tatsächlichen Herausforderungen unserer Zeit ignoriert und vernebelt.

Die Klimakrise ist eine der größten Herausforderungen unserer Zeit

Andere Themen werden von der Asyldebatte überschattet. Dabei gilt es, dringendere Probleme zu lösen wie z.B. die marode Infrastruktur, verfehlte Verkehrspolitik, unzureichende Bildungspolitik, Gewalt gegen Frauen und Kinder (um nur einigen zu nennen)

Dies ist ein großer Fehler, denn allein die Klimakrise ist eine der größten Herausforderungen unserer Zeit. Sie betrifft uns alle und fordert uns dazu auf, unsere Lebensweise und unsere Politik zu verändern. Wir brauchen jetzt entschlossene Maßnahmen, um den Klimawandel zu bekämpfen und unsere Zukunft zu sichern.

Unsere Verantwortung für die Zukunft

Wir alle tragen eine Verantwortung für die globale Gerechtigkeit und den Schutz von Menschen in Not. Die feministische Partei DIE FRAUEN strebt daher eine humanitäre Flüchtlingspolitik an, die auf Solidarität und Zusammenarbeit basiert. Wir setzen uns für eine gerechtere Welt ein, in der Flucht nicht mehr notwendig ist.

Mahnwache hinter Gittern

Unterstützung für Susan Crane und Susan an der Hijden

Seit dem 4. Juni 2024 befinden sich Susan Crane aus den USA (80 jährig) und Susan van der Hijden (Niederlande) für 229 Tage bzw. 115 Tage in der JVA Rorbach. Sie sehen ihren Akt des Widerstandes gegen die Atomwaffen in Büchel als „Mahnwache hinter Gittern“. Sie bitten, ihre Botschaft (siehe unten) in die Gesellschaft zu tragen.

Was könnt Ihr tun?

1. Diese Botschaft in Euren Netzwerken verbreiten, evt. auch auch in Euren lokalen und regionalen Medien veröffentlichen.

2. Eure lokalen oder regionalen Bundes-oder Landesabgeordneten auffordern, diesen mutigen Frauen ins Gefängnis zu schreiben / sie zu besuchen.

3. Am 26.6. ist eine Mahnwache an der JVA Rohrbach ab 12.00 Uhr angemeldet. Wer sich beteiligen will, ist herzlich willkommen.

4. Beide Susans freuen sich über Post: JVA Rorbach, Peter Caesar-Allee 1, 55597 Rohrbach.

5. Wer selbst eine Aktion vor der JVA Rohrbach mit seiner Friedensgruppe organisieren möchte, sollte sich zwecks Koordination an Christiane.Danowski@web.de wenden.

MAHNWACHE HINTER GITTERN – FÜR EINE WELT OHNE WAFFEN

JVA Rohrbach, Juni 2024

Hier in der Justizvollzugsanstalt Rohrbach werden wir geweckt von dem Gurren der Tauben und dem Gesang anderer Vögel, was uns die Illusion vermittelt, dass alles in Ordnung ist auf der Welt, bis andere Geräusche, klappernde Schlüssel, geschlossene Türen und Wärter, die die morgendliche Leibesvisitation durchführen, uns in die Realität zurückholen.

Wir sitzen in einer Gefängniszelle, 123 km vom Luftwaffenstützpunkt Büchel entfernt, wo ca. 20 US-Atombomben stationiert sind. Derzeit wird die Landebahn in Büchel umgebaut, um Platz für die neuen F-35-Kampfflugzeuge zu schaffen, die die neuen B61-12-Atombomben tragen werden, die in den USA entwickelt und gebaut wurden.

Die Planung, Vorbereitung, der Besitz, der Einsatz, die Drohung oder der Gebrauch dieser B61-Bomben ist illegal und kriminell. Die USA, Deutschland und die NATO wissen, dass jede Atombombe vom Typ B61 unnötiges Leid und viele Opfer unter Soldaten und Zivilisten verursachen und massenhaft Krebs, Keloide und Leukämie auslösen, bei Ungeborenen zu angeborenen Missbildungen führen und die Nahrungsmittelversorgung vergiften würde.

„Wir haben kein Recht zu gehorchen“, sagt Hannah Arendt.

Obwohl unsere Aktionen sinnlos erscheinen mögen, verstehen wir, dass es unser Recht, unsere Pflicht und unsere Verantwortung ist, uns gegen die Planung und Vorbereitung des Einsatzes dieser Waffen zu stellen. Sie sind illegal gemäß dem Atomwaffensperrvertrag, den sowohl Deutschland als auch die USA unterzeichnet und ratifiziert haben, sowie gemäß der Haager Konvention, der Genfer Konvention und der Nürnberger Charta.

Während der internationalen Friedenscamps in Büchel (organisiert von der GAAA, die unter anderem aus IPPNW, ICAN, Int. Versöhnungsbund Dt. Zweig und DFG-VK besteht) gingen wir zusammen mit anderen KriegsgegnerInnen und mit der Hilfe vieler UnterstützerInnen auf den Luftwaffenstützpunkt Büchel, um mit dem Militärpersonal über die Illegalität und Unmoral der Atombomben zu sprechen. Wir wollten auch unsere Zustimmung und Mittäterschaft zu ihrem Einsatz entziehen.

Die Richter, die uns für diese Aktionen verurteilten, trafen die Entscheidung, einige Gesetze zu befolgen und andere zu ignorieren. Es ist gesunder Menschenverstand und wir alle wissen, dass sogar das Gesetz gegen Hausfriedensbruch gebrochen werden kann, wenn das Leben gefährdet ist.

Die Richter und Staatsanwälte sowie die Wärter im Gefängnis behandeln uns respektvoll und höflich, halten sich aber gleichzeitig an Gesetze und Regeln, die ungerecht sind und Leid verursachen. Das größte Verbrechen in ihren Augen ist es, die „Ordnung“ zu stören, auch wenn die Ordnung darauf angelegt ist, kriminell zu sein.

Wir wachen jeden Tag mit Freude und Entschlossenheit auf, unsere „Mahnwache hinter Gittern“ fortzusetzen. Eine Freude, die durch das Wissen eingeschränkt wird, dass die anderen Frauen hier leiden, weil sie von ihrer Familie und ihren Kindern getrennt sind, ständige körperliche oder psychische Probleme haben oder weil sie den ganzen Tag in einer Zelle eingesperrt sind und nichts tun können. Wir können nur „Mahnwache hinter Gittern“ halten, weil uns Menschen so viel Unterstützung geben, dass unsere CW-Häuser weitergeführt werden können, weil sie uns Karten und Briefmarken schicken, Besuche und Geld für Telefongespräche organisieren, in ihren Gebeten an uns denken, Pressearbeit leisten und weil sie weiterhin gegen die todbringenden Kriegstreiber dieser Welt kämpfen.

Seid gesegnet!

SUSAN CRANE und SUSAN VAN DER HIJDEN

Ein starker Feminismus ist wichtiger denn je!

Wir sind bestürzt über den Rechtsruck, der sich in den letzten Wahlen niedergeschlagen hat. Bei der Europawahl und bei den letzten Landtagswahlen hat die AfD, die in Teilen gesichert rechtsextrem ist, an Stimmen zugelegt. Auch das BSW hat zweistellige Werte erzielt. Offensichtlich erreichen die „etablierten“ Parteien viele Wähler:innen nicht mehr. Die Gründe dafür sind sicher vielfältig. 

Wir von der feministischen Partei DIE FRAUEN finden es sehr gefährlich, dass rechtsradikale Positionen immer mehr an Akzeptanz gewinnen. Wohin das führt, zeigt sich auf erschreckende Weise auch bei dem Wahlergebnis in den USA. Themen wie Klimaschutz, Friedenspolitik, Feminismus – um nur einige zu nennen – scheinen hingegen an Bedeutung zu verlieren.

Wir fragen uns: Was können Feministinnen dem entgegensetzen?

Wir werden uns weiter intensiv damit befassen, wie sich Feministinnen besser organisieren können, um nicht rechten Angstmachern auf den Leim zu gehen, sondern sich gemeinsam positionieren zu können – jenseits von Rassismus, Kriegslogik und gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit. Ein starker Feminismus ist die Zukunft!

Wir freuen uns auf euer Mitmachen, auf eure Kommentare, Anregungen, Meinungen! Wenn ihr euch beteiligen möchtet, meldet euch unter: feminismusaktiv@feministischepartei.de

Brief an den Deutschen Frauenrat zum Thema „Selbstbestimmungsgesetz“

Sehr geehrter Vorstand des Deutschen Frauenrats,

die Feministische Partei DIE FRAUEN ist als DF-Mitgliedsverband stark irritiert darüber, dass die Vertreterin des Deutschen Frauenrats bei der Anhörung zum Entwurf des Selbstbestimmungsgesetzes am 28.11.2023 im Bundestag davon sprach, dass der DF gemeinsam mit seinen rund 60 Mitgliedsorganisationen der Überzeugung sei, dass das geplante Selbstbestimmungsgesetz menschenrechtlich geboten und ein Gewinn für die ganze Gesellschaft sei. (https://www.bundestag.de/ausschuesse/a13_familie/Anhoerungen/973786-973786; DF Beginn Minute 38.50)

Davon kann bezüglich der Feministischen Partei DIE FRAUEN keine Rede sein. Wir sind vorher nicht gefragt worden, ob wir dieser Stellungnahme zustimmen und haben damals unsere Stellungnahme zum SBGG-Entwurf direkt beim Bundestag eingereicht: https://www.bundestag.de/resource/blob/977496/5071ad104b9dbab9e39a06459cfcfb24/20-13-77y.pdf

Unsere Delegierte bei der DF-Mitgliederversammlung 2022 hat sich in der Diskussion zu diesem Thema zu Wort gemeldet, unsere Ablehnung des geplanten Gesetzes deutlich gemacht und nicht als einzige Delegierte gegen die Beschlussvorlage 2022 gestimmt. https://www.frauenrat.de/transsexuellengesetz-abschaffen-und-durch-ein-recht-auf-selbstbestimmung-ersetzen/

Wir wissen, dass unsere Position keine Mehrheit innerhalb des DF hat, aber auch eine Minderheitenposition sollte im Deutschen Frauenrat zur Kenntnis genommen und erwähnt werden. Insbesondere, da das Thema innerhalb des DF und der Frauenbewegung äußerst umstrittenen ist, sollte deutlich gemacht werden, dass NICHT alle rund 60 Mitgliedsorganisationen dieselbe Position vertreten.

Mit freundlichen Grüßen

Sigrid Werner

Bundessprecherin